Montag, 20. Juni 2011

Riester

Liebe Moneytalker,

hier bewegen wir uns auf einem Feld des Halbwissens und der Halbwahrheiten. Fragt 10 Kollegen und ihr bekommt meistens ähnlich viele Meinungen. Ganz breit gefächert von
"Ja, find ich gut" bis
"So ein Blödsinn. Nie im Leben."


Heute morgen habe ich eine Kontaktanfrage bekommen und verpacke diese Anfrage in diesen Beitrag. Für mich als jemanden, der ausschließlich an EUREM KUNDENNUTZEN interessiert ist, gibt es kein Schwarz-Weiß-Denken. Jede Beratung ist ein Einzelfall.

Angenommen, du wärst bei mir im Büro oder ich wäre bei dir daheim. Dann würde ich dich fragen: "Wie wichtig ist es für dich, dass alles, was dir zusteht, auch bei dir ankommt?"

Was dir zusteht....da scheitern viele Berater.
Bei dir ankommt....das ist eine Frage der Betreuung, liebe Moneytalker.

Es kann nicht sein, dass ein Berater etwas abschließt, das nicht zum Kunden passt und sich anschließend nicht darum kümmert, ob die Steuerrücklflüsse oder Zulagen tatsächlich  fließen.

 Vielleicht ist bei euch alles in Ordnung, aber weshalb erhalte ich dann häufig Unterlagen, wo eklatante Fehler gemacht wurden?
Und ich frage mich, weshalb verschenken laut Umfragen und Statistiken um die 30% der Kunden Geld?

Zurück zur Kontaktanfrage: Riester ist auf einen bestimmten Personenkreis beschränkt. Details wissen offensichtlich viele meiner Beraterkollegen nicht. Begründen will ich das am Beispiel der Künstler. Ich habe einen lieben Kunden, der verdient nicht allzu Geld, er ist aber schwer in Ordnung. Ein Künstler eben. Als ich ihn vor rund 3 Jahren kennengelernt habe, und er mir seine finanzielle Situation geschildert und mir seine Unterlagen gezeigt hat, habe ich ihn gefragt:
"Können Sie mir sagen, weshalb Ihnen der Berater von der XY-Bank einen Rürup-Vertrag verkauft hat" (Anmerkung: Rürup ist das Pendant zu Riester für Selbstständige...ich weiß, das genügt einigen als Erklärung nicht, aber dazu gibt es einen besonderen Blog-Beitrag)

Die Antwort kennt ihr bereits: " Ja, bei dieser Filiale bin ich schon ewig. Ich war immer zufrieden. Der Berater wird schon das Richtige gemacht haben"

Gut, der "Berater-Kollege" hat wissensmäßig "Luft nach oben". Wir haben den Vertrag umgestellt in einen Riester-Vertrag, weil Künstler eben "riestern" dürfen. Wer wenig Steuern zahlt, kann auch wenig Steuern absetzen, deshalb ist der Rürup für "Wenig-Steuer-Zahler" FALSCH.

Am 1.4.2011 hatte uns (meine Frau und ich) eben dieser Kunde zu einer Vernissage eingeladen. Im Rahmen unserer Zeit gehen wir zu solchen Veranstaltungen. Weil ich meine Kunden mag. Außerdem lernt man wieder nette Leute kennen.

Wie es so ist, man kommt ins Gespräch mit anderen Künstlern, man redet über dies und das und man redet über das Geschäft und über Geld. Ich bringe es auf den Punkt: Die hatten alle keine Ahnung, dass sie riestern können. Die verschenken richtig schön Geld. Weil sie falsche Verträge haben. Oder keine. Weil es ihnen niemand gesagt hat. Weil man in Künstlerkreisen darüber nicht spricht.

Ich will, dass meine Kunden
  • die richtigen Verträge haben
  • kein Geld verschenken
  • das, was ihnen zusteht, bekommen.

Wenn ihr ähnlich denkt und irgendwo ein Gefühl habt, dass es bei euch nicht 100% richtig läuft oder ob ihr überhaupt riesterberechtigt seid, dann helfe ich euch. Kontaktdaten sind bekannt.

Wer Riester-Förderung erhält
  • Auszubildende
  • Beamte
  • Behinderte, die zur Erwerbstätigkeit befähigt werden sollen
  • Beschäftigte im öffentlichen Dienst mit beamtenähnlicher Zusatzversorgung (VBL)
  • Bezieher von Arbeitslosen- oder Krankengeld
  • Bezieher von Versorgungskrankengeld, Übergangsgeld und Unterhaltsgeld
  • Bezieher von Vorruhestandsgeld
  • geringfügig entlohnt Beschäftigte (400-Euro-Job), die auf Sozialversicherungsfreiheit verzichtet haben
  • Künstler, die nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz versichert sind
  • Landwirte, die in der Alterssicherung der Landwirte pflichtversichert sind
  • Mitglieder geistlicher Genossenschaften
  • nicht Erwerbstätige während dreijähriger Kindererziehungszeit
  • Personen, die ein freiwilliges ökologisches oder soziales Jahr absolvieren
  • pflichtversicherte Selbstständige (z. B. selbstständig tätige Lehrer, Ausbilder, Hebammen, Pflegepersonen, Handwerker mit Eintrag in Handwerksrolle, Kleingewerbetreibende)
  • Seelotsen
  • sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer
  • Wehr- und Zivildienstleistende
  • Zeit- und Berufssoldaten

Wer keine Riester-Förderung erhält
  • freiwillig Rentenversicherte
  • geringfügig entlohnt Beschäftigte (400-Euro-Job), die nicht auf ihre Versicherungsfreiheit verzichtet haben
  • Pflichtversicherte berufsständischer Versorgungseinrichtungen (z. B. Ärzte, Apotheker, Architekten, Rechtsanwälte, Steuerberater)
  • Selbstständige, die nicht der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Sozialversicherung unterliegen.

Abschließend ein Witz (wurde in Köln auf der Maklermesse erzählt), ich hoffe, ich kriege ihn sinngemäß hin:
Sitzen 2 Rentner im Jahr 2030 auf der Bank. Unterhalten sich über die niedrige Rente, die Zuzahlungen für Medikamente, über die gestiegenen Heizkosten, usw. Sagt der eine: Ohne die Zusatzrente von 400,-- im Monat wüßte ich nicht, wie ich über die Runden käme. Sagt der andere: Wieso bekommst du eine Zusatzrente und ich nicht? Doch, ich kriege die, nannte sich damals Riesterrente. Sagt der andere: Riester, ja das habe ich nicht gemacht, die 50,-- im Monat waren mir zu teuer.

Frage an euch: Welcher Rentner wärt ihr lieber? Noch ist Zeit genug. Packen wir´s an.

Euch alles Gute
Euer
Peter Fuchs
der GELDexperte Nr. 1 aus Nordbaden

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