Dienstag, 5. Juli 2011

Was ist Geld wert?

Liebe Moneytalker,

bekanntlich führte ich vergangenen Samstag ein Gespräch mit einer Mathelehrerin und einem Diplomingenieur. Dabei tauchte die Frage auf: Was sind Geldwerte? Was sind Sachwerte?

Zahlreiche Foren mit noch  mehr Beiträgen beschäftigen sich damit, viele Xing-Mitglieder haben das zum Thema.

Mir geht das was durch den Kopf. Ich habe einige Lehrer im Bekanntenkreis. Nur mal angenommen, ich müsste vor Schülern, die natürlich wissen, was Geld ist, einen Vortrag halten zum Thema Geldwerte oder Sachwerte, dann würde ich wie folgt beginnen:

Wer von euch weiß, was Geld ist?
Welche Formen von Geld kennt ihr?

Zu erwartende Antworten wären mit Sicherheit: Es gibt Bargeld, es gibt Münzen und Scheine, mit Geld kann man gut shoppen gehen. Bei amazon zahle ich mit Karte oder mit paypal.

Geld ist ein Tauschmittel. Getauscht wurde schon immer. Früher Ware gegen Ware, später Geld gegen Ware.
Oder Geld gegen Arbeitskraft.

Gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage (siehe Gedanken zur Geldentwertung Juni 2011) ist entweder das Geld mehr wert oder die Ware mehr wert. Und umgekehrt.

Und man war schon immer listenreich. Egal ob auf der Geldseite oder auf der Warenseite. Schon die alten Römer hatten sukzessive das Gold in den Münzen durch billigere Materialien ersetzt. Im wahrsten Sinne eine Form der Geldentwertung.

Und bei den Waren? Typisches Beispiel ist das Bier: Da gab es früher noch den richtigen "Halben". Der heutige "Halbe" hat außer in Bayern nur noch 0,4 l Inhalt. Der Preis blieb meistens gleich, letzten Endes ist das aber eine massive Preiserhöhung. Bei den Schülern würde ich dann noch das Oktoberfest und den Preis für die Mass zitieren.

Und die Euroeinführung war eine richtige Geldentwertungsmaßnahme.

Ich denke, das würde den Schülern einleuchten. Den Erwachsenen erst recht. Ich habe mir auf die Fahne geschrieben. "Zusammenhänge einfach zu erklären".

Inflation heißt übersetzt "etwas bläst sich auf", es gibt verschiedene deutsche Worte, ich verwende in der Regel Geldentwertung ( da steckt Geld drin und wert)

Der Preis für eine Ware oder Dienstleistung ändert sich. Die Summe aller Ausgaben für den Lebensunterhalt und insb. für Energie steigt langfristig. Ganz einfach deswegen, weil zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen Maschinen und Materialien, man spricht dann von Produktivkapital,  und Arbeitskraft, man spricht hier von human capital, notwendig sind.

Und um investieren zu können, müssen viele Firmen Kredite aufnehmen. Und diese Zinskosten schlägt der Unternehmer auf seinen Preis drauf.

Teuerung spüren wir fast täglich, sei es an der Tankstelle, sei es beim Bäcker (ich gehe immer am Samstag mit dem Hund zum Bäcker, und wenn ich den Betrag in DM umrechne - tut mir leid, aber manchmal muss ich das ganz einfach tun, ich weiß nicht wie es euch geht - dann weiß ich, was Inflation ist. Und in einem Lied der "neuen deutschen Welle" heißt es...und kost Benzin mal 3 Mark 10, sch...egal, es wird schon gehn, ich will Spaß...Die 3 Mark 10 wurden schon geknackt.

Was haben Geldwertanlagen mit Geldentwertung zu tun und weshalb lieben wir Geldwertanlagen?

Geldwertanlagen sind z.B.
  • Sparbücher
  • Sparbriefe
  • Festgeld, Tagesgeld
  • Lebensversicherungen
  • Pfandbriefe
  • Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe (die Schidkröte Dr. Schild aus der Werbung), Finanzierungsschätze
  • Rentenversicherungen
  • Bausparverträge
  • Darlehensverträge (deshalb profitieren Darlehensnehmer von der Geldentwertung)

Wir Deutschen sind laut allen Statistiken Weltmeister in Geldwerten. Weil wir die Sicherheit wollen, weil wir auf unser Geld zurückgreifen wollen, ...weil wir es schon immer so gemacht haben (weil es uns vertraut ist).

Vielleicht auch, weil die Bank oder Sparkasse oder Versicherung sagt, das ist so in Ordnung. Weil diese Institute gerne Geld für 1-2% annehmen, um sie dann für 6 und mehr Prozent zu verleihen. 

Allen diesen Formen (Sonderfall Darlehen) ist eines gemeinsam: Sie zahlen nach Ablauf des Vertrages wieder in Geld aus und sind stark von der Geldentwertung betroffen. Mit dem Geld - wohlgemerkt - ist absolut gar nichts passiert, nur es ist weniger wert. Die Waren und Dienstleistungen sind teurer geworden, d.h. mit der gleichen Menge Euros oder Dollars oder DM bekommt man weniger Gegenwert.

Beispiele kennt jeder: die Eiskugel, früher 10 Pfg., heute das 15- bis 20-fache, das kühle Pils in der Kneipe, der ordentliche Handwerker, das Elton-John-Konzert, etc.....................

Was kostet die Geldentwertung tatsächlich:
http://www.fuchs-finanzarchitekten.de/inflationskosten.htm

Konkret heißt das:
Die Inflation ist schädlich für die Geldwerte, Geldwerte
  • sind höchst inflationsgefährdet
  • sie bieten keinen Schutz in Krisenzeiten und
  • sind langfristig völlig unrentabel.

Aber offensichtlich lieben wir diese Formen. Paradox - nicht wahr?

Lösungsmöglichkeiten verrate ich euch im Laufe der Woche.

Bleibt neugierig
Euch alles Gute
Euer
Peter Fuchs
der GELD-Experte Nr. 1 aus Nordbaden

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