Sonntag, 10. Juli 2011

Die Schuldenkrise aus Sicht eines Familienunternehmers

Liebe Moneytalker,

die Schuldenuhr in Wiesbaden tickt unaufhörlich, wir haben derzeit knapp unter 2 Billionen Euros an Schulden. Pro Sekunde steigt diese Zahl um mehr als 4.000,--€ an. Gehen wir mal von einem Zinssatz von 4% und einem Tilgungssatz von 1% aus, also zusammen 5%, dann sind das 100 Mrd. €, das sind ca. 1/3 unseres Staatshaushaltes.

Anmerkung: In verschiedenen Foren hat man meine Blogbeiträge kritisiert. Das ist für mich absolut in Ordnung. Meine Absicht, und das habe ich immer gesagt, ist es, Probleme anzusprechen, und zwar so, dass es jedermann versteht. Ich habe nicht die Absicht, eine weitere Diplomarbeit zu schreiben. Sobald meine Gruppe eingerichtet ist, wird dort ausreichend Gelegenheit für Diskussionen sein.

Wenn 1/3 des Staatshaushaltes in Deutschland nur für die Bedienung von Darlehen weggehen, sind nur noch 2/3 für alle weiteren Ausgaben übrig.

Das ist wie bei einem Arbeitnehmer, der 3.000,--€ netto verdient und dem man 1.000,--€ wegnimmt, so dass er noch 2.000,--€ übrig hat.

Das ist Deutschland.

Ich fasse jetzt ein Interview von Prof. Brun-Hagen Hennerkes zusammen, ein führender Experte in Sachen Familienunternehmen.

Warum machen sich Deutschlands Familienunternehmen Sorgen?
Prof. H.:

1. die Leichtfertigkeit, mit der unsere Steuergelder sowohl national als auch international ausgegeben werden
2. die Tatsache, wie der Staat die Finanzlücken durch immer neue Griffe in die Taschen der Steuerzahler auffüllt, anstatt die Ausgaben zu kürzen.

Welchen Einfluss hat die Europäische Union auf das Zustandekommen dieser Finanzlücken?
Prof. H.:
1. Sorge machen die Zwangsmechanismen eines riesigen Beamtenapparates. Unsinnige Entscheidungen werden nicht gestoppt.
2. die deutsche Spendierfreude für andere Länder, an deren Geldnot wir nicht schuld sind.

Was hätten Sie von der Bundesregierung erwartet?
1. Sie hat ihr Versprechen bei Einführung des Euros gebrochen: Einhaltung von Obergrenzen für Staatsdefizite und Verschuldung, das Verbot, fremde Staatsdefizite zu finanzieren, die politische Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank...und vor allem: Den Haftungsausschluss jedes Mitgliedslandes für die Schulden der anderen.
2. Wir Steuerzahler haben schwere Hypotheken. Allein am Rettungsschirm ist Deutschland mit 391 Mrd.€ beteiligt. Würden wir den Griechen nur die Hälfte ihrer Schulden erlassen, wäre der deutsche Steuerzahler mit 40 Mrd. € dabei.

Welche Konsequenzen hat das für Deutschland?
Prof. H.:
"Für mich als Unternehmer ist das Finanzgebahren mehr als unverständlich." Und er blicke mit Sorge auf Baden-Württemberg, wo Grün-Rot bisher nicht gerade durch zurückhaltenden Umgang mit Geld bekannt sei.
Denn was in BW geschehe, könne auf den Rest der Rebublik überschwappen.
"Es wäre um die Politik besser gestellt, wenn sie sich die Tugenden des ehrbaren Kaufmanns, der das Bild unserer Familienunternehmen nch wie vor prägt, stärker zueigen machte. Wenn sie einen für den Familienunternehmer nachvollziehbaren Wertekodex für ihr Handeln hätte, und wenn wir als Bürger mehr Verlässlichkeit, mehr Berechnebarkeit im politischen Alltag hätten."

Euch alles Gute
Euer
Peter Fuchs
der GELD-Experte Nr. 1 aus Nordbaden

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