Donnerstag, 14. Juli 2011

Ansichten eines Bauunternehmers

Liebe Moneytalker,

in meinem Xing-Profil steht, dass ich Finanzierungen und Leasing anbiete. Gestern Abend war ich bei einem Bauunternehmer in einer Stadt, nahe am Rhein in Baden-Württemberg.

Es ging um Finanzierungen und Leasing. Für steuerzahlende Unternehmer ist Leasing sowohl steuerlich als auch betriebswirtschaftlich betrachtet eine äußerst sinnvolle Alternative zur banken- bzw. sparkassenüblichen Kreditfinanzierung.

Ich hatte ihm erzählt, dass ich früher bei einer Sparkasse gearbeitet hätte. Was er mir dann sagte, darüber habe ich heute Nacht nachgedacht und mir vorhin überlegt, wie schreibe ich das am besten. Ohne Ärger zu bekommen, weil: Banken und Sparkassen haben Macht. Und Geld. Und Ausdauer.

Er sagte mir, früher hatte er bei seiner örtlichen Sparkassenhauptstelle einen Berater, der ihn jahrelang gut betreute. Später habe dann seine Sparkasse mit einer anderen fusioniert, die dann nochmals mit einer noch größeren Sparkasse zusammen gegangen wäre und plötzlich sei ein neuer Kreditberater zuständig, der weit weg von ihm sitzt. Ich selbst kenne die beteiligten Sparkassen, bei einer davon habe ich meine Lehre absolviert. Dieser neue Kreditberater wäre, und dann zählte er auf, für die Orte XY zuständig. Er - der Berater - habe eigentlich nie richtig Zeit für ihn - den Bauunternehmer - weil er sich um seine wichtigsten Kunden zu kümmern habe. Außerdem herrsche Engpaß und Personalwechsel bei den Beratern. Und viel Bürokratisches.

Wenn er eine Entscheidung, die er früher direkt vor Ort bekommen hätte, bräuchte, wäre dieser Finanzierungsberater nicht mehr zuständig. Und die Entscheidung der übergeordneten Stelle könne er nicht beeinflussen, als Berater. Auf jeden Fall würde ihm das alles zu lange dauern.

Zur Volksbank könne er auch nicht gehen, weil die ebenfalls ständig fusionieren würde. Und über den Rhein, nach Rheinland-Pfalz, zu den dortigen Kreditinstituten, bräuchte er schon gar nicht zu gehen, weil die ihn fragen würden, was er dort überhaupt wolle, wo es doch genügend Banken in BW gäbe.

Wir haben dann über die Großbanken und die Citibank gesprochen, da meinte der Bauunternehmer, für die wäre er zu klein, das würde sich für die Commerzbank oder die Deutsche Bank nicht lohnen. Über die Citibank wäre jedes Wort zu viel.

Darüber, dass Banken immer mehr Sicherheiten wollten, haben wir auch gesprochen. Meine Meinung wollte er wissen. Ich sagte ihm, dass ich jetzt seit 5 Jahren von der Sparkasse weg wäre, mir aber das, was er sagte, nicht fremd sei.

Gerade deshalb wäre Leasing für ihn eine Überlegung wert. Wobei wir als Leasinggesellschaft seine Bonität, also die Bilanzen, schon prüfen würden.

An dieser Stelle möchte ich mich hierzu nicht weiter äußern. In meiner Gruppe können wir hierzu ausreichend diskutieren.

Und dann haben wir noch ein zweites Thema angeschnitten: Was wird aus Deutschland? Ich habe ihm gesagt, dass ich mir Sorgen mache um die vielen Menschen, die sehr wenig verdienen, wie wollen die mit Leiharbeit, mit befristeten Verträgen sich etwas aufbauen? Die bekämen keinen Kredit, keine Wohnung, könnten nicht für später vorsorgen.

Der Bauunternehmer meinte, ob das nicht von der Regierung so gewollt wäre. Ob nicht unsere Regierung bewußt in Kauf nehmen würde, dass es eine Zahl, sagen wir 25%, von Armen geben würde, damit es den anderen 75% besser gehe. Dadurch wären wir im internationen Wirtschaftsverkehr wettbewerbsfähig und hätten diese Vormachtstellung in Europa. Da ist was dran.

Euch alles Gute
Euer
Peter Fuchs
der GELD-Experte Nr. 1 aus Nordbaden

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